Eglimontagen

Eglimontagen Freitagsstamm, 7.3.2025 Kilian Bader, Jungfischerverantwortlicher

Kilian Bader – Montagen für Egli / Jungfischerstamm 7. März 2025 Seite 2 Kickback Rig Das Kickback-Rig bietet gleich eine ganze Reihe von Vorteilen gegenüber anderen Rigs. Bleiben wir mal beim Blei. Zum einen dient das Blei als Wurfgewicht und zum anderen sorgt es bei der grundnahen Führung des Kickback-Rigs dafür, dass der Gewässergrund in Ködernähe aufgewirbelt wird und so für eine gewisse Aufmerksamkeit sorgt. Ok, das läuft bei anderen Rigs ähnlich. Aber anders als bei anderen Rigs ist das Gewicht des Bleis beim Kickback-Rig nahezu egal. Es beeinflusst das Köderspiel mal abgesehen von der Absinkphase so gut wie gar nicht. So kann man beispielsweise auch mit 50 oder 60 g Bleien dort fischen, wo z.B. normale Jigköpfe nicht mehr gefischt werden können. Vor allem im Sommer kann es sein, dass Zander sich mitten in der Hauptströmung eines Flusses aufhalten. Genau hier kann man sich das Kickback-Rig mit richtig dicken Gewichten zunutze machen. Außerdem kann man so höhere Wurfweiten erzielen und erreicht Spots, die sonst im Verborgenen bleiben. Ich will das Rig zukünftig auch unbedingt mal beim Angeln auf Dorsch in Norwegen probieren. Zusammengefasst: einzigartiges Köderverhalten kein Widerstand für den Fisch beim Einsaugen des Köders wenig Komplett-Abrisse, schnell gebunden wenig Material notwendig, extrem hohe Wurfweiten möglich kann auch mit viel Gewicht ohne Beeinflussung des Köders gefischt werden. Führung des Kickback-Rigs Bei der Köderführung scheiden sich wie beim „richtigen“ Abstand zwischen Haken und Seitenarm etwas die Geister. Einige Angler setzen darauf, dass das Rig permanent an Grund geführt (geschliffen oder eingeleiert) werden muss. Ich persönlich mache hin und wieder auch den ein oder anderen Sprung, vor allem im Sommer. Generell sollte man nach jeder Kurbelumdrehung einen Moment warten, ehe man weiterkurbelt. Denn genau in dieser Phase kommt in der Regel der Biss. Je nach Abstand zum Seitenarm variiert die Intensität des Bisses. Bei meinem relativ kurzen Abstand merkt man bei Barsch und Zander ein deutliches Tock. Zusammenfassung: Ständiger Grundkontakt (schleifen, einleiern); im Sommer kann man auch schon mal ein paar Sprünge einbauen. Der Biss dieses Barsches war aufgrund des kurzen Abstands deutlich zu spüren. Bei einem längeren Abstand, der sich beispielsweise im Winter gut anbietet, kann es passieren, dass sich die Fische gefühlt einfach nur „reinhängen“. Im Gegensatz zum Dropshot-Angeln nutze ich beim Kickback-Rig etwas straffere und schwere Ruten. So kann ich zum einen mehr Gewicht nutzen und zum anderen ist die Bisserkennung ähnlich wie beim Jiggen. Eine Rute, die ich euch hierzu empfehlen kann, ist die #LMAB La Moustique Spinning in 2,25 m mit einem Wurfgewicht von 7-21 g. Am Ende des Tages ist es eigentlich auch egal, wie intensiv der Biss ist, denn fangen werdet ihr mit diesem Rig auf jeden Fall.

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Kilian Bader – Montagen für Egli / Jungfischerstamm 7. März 2025 Seite 4 Drop Shot Rig Nicht ohne Grund gilt das Drop Shot Rig bei uns als die beliebteste Finesse-Montage. Es ermöglicht uns, den Köder dauerhaft in einem festgelegten Abstand zum Grund spielen zu lassen, ohne dabei Strecke zu machen. Damit ist das DS-Rig die ideale Montage, um kleinräumige Bereiche konzentriert zu beangeln oder trägen Fischen auf der Nase herumzutanzen. Die Trennung von Gummiköder und Gewicht sorgt zudem dafür, dass Barsch, Zander & Co den Gummiköder widerstandslos einsaugen können. Drop Shot Rig Box Was ist das Drop Shot Rig? Das Drop Shot Rig ist kurz gesagt eine Montage, bei der der Haken mit dem Köder direkt auf dem Vorfach sitzt und mit etwas Abstand folgt am Ende ein Gewicht. Es ist eines von vielen Finesse Rigs, die es zum Angeln auf Schwarzbarsch gibt und funktioniert auch ausgezeichnet für unsere heimischen Raubfische, wie Barsch, Zander und Hecht. Was brauche ich alles, um eine Drop Shot Montage zu binden? Du brauchst folgendes Material und Zubehör für den Bau eines Drop Shot Rigs: • ca. 1 - 1,5 Meter Vorfach, am besten aus Fluorocarbon • einen Einzelhaken, hier gibt es viele spezielle Drop Shot Haken • ein Gewicht, meist mit einer speziellen Klemmöse, um die Position auf dem Vorfach unkompliziert ändern zu können • einen Gummiköder, bewährt haben sich hier V-Tail, Pintail-Gummifische und Gummiwürmer Wie wird das Drop Shot Rig gebunden? Der Drop Shot Haken wird mit einem speziellen Knoten (Palomar-Knoten) direkt auf das Vorfach geknotet, so dass man ober- und unterhalb des Haken mindestens eine Länge von 50 cm vom Vorfach über hat. An das Ende, das später mit Hauptschnur verbunden wird, bindet man entweder eine kleine Schlaufe, montiert einen kleinen Wirbel oder knotet das Vorfach direkt an. Das andere Ende des Vorfachs braucht man für das Drop Shot Gewicht. Dieses wird dort einfach mit der Klemmöse festgesteckt und so kann man den Abstand zum Haken später leicht variieren. Wie wird der Gummiköder montiert? Die klassische Anköderung ist das Nose-Hooking. Dabei wird der Einzelhaken vorne im Kopfbereich des Gummiköders, sozusagen durch die "Nase" gestochen. Die Hakenspitze liegt dabei komplett frei, der Gummiköder sitzt im Hakenbogen und kann so optimal spielen. Wird ein Widegap- oder Offset-Haken verwendet, wird der Gummiköder entsprechend aufgezogen. Das ermöglich noch mal ein etwas anderes Köderspiel, ähnlich eines Softjerkbaits und die Montage ist obendrein weedless, sprich kraut- und hängerfrei. Bei der Verwendung von Gummiwürmern kann man den Haken auch mittig platzieren, ähnlich wie beim Wacky Rig. Das funktioniert auch hervorragend, insbesondere für Barsche.

Kilian Bader – Montagen für Egli / Jungfischerstamm 7. März 2025 Seite 5 Welche Köderführung hat sich beim Drop Shot Angeln bewährt? Bei der Köderführung ist es wichtig, dass das Drop Shot Weight am Grund bleibt und dass der Köder nicht dauerhaft an straffer Schnur geführt wird. Wenn Du das beachtest, machst Du schon sehr viel richtig und die ersten Bisse werden nicht lange auf sich warten lassen. Für den Anfang ist es empfehlenswert, das Drop Shot Gewicht nach dem Auswurf an gespannter Schnur auf den Grund sinken zu lassen. Dann senkst Du die Rute, damit der Drop Shot Köder an loser Leine langsam Richtung Grund taumeln kann. Dabei auf die Schnur achten, um ein Gefühl dafür zu kriegen, wann der Köder auf dem Grund liegt. Jetzt ein, zwei leichte Zupfer mit der Rutenspitze machen, um den Gummiköder zu animieren. Dann zieht man das Gewicht langsam über den Grund, ein halber bis ein Meter reichen und dann wiederholt man das Spiel. Mit etwas Übung hast Du sicher schnell den Bogen raus! Für Fortgeschrittene bieten sich mit dem Drop Shot Rig viele Möglichkeiten, um die Köderführung den Umständen anzupassen. Bei starkem Wind ist es z.B. auch problemlos möglich, das Drop Shot Rig mit abgesenkter Rute zu führen und es über Zupfer zu sich heran zu "twitchen". Was sind die Vorteile des Drop Shot Rigs? Der größte Vorteil des Drop Shot Rigs ist definitiv, dass der Köder und das Gewicht getrennt voneinander sind. Die Fische können den Gummiköder problemlos einsaugen und das Köderspiel wird nicht durch schwere Gewichte beeinträchtigt. Im Extremfall kann ich mit Drop Shot sogar Miniköder mit 100g oder mehr Gewicht fischen. Das ist klasse, wenn ich vom Ufer fische und die Räuber weit draußen stehen. Auch bei starker Strömung oder in größerer Wassertiefe ist die Trennung von Köder und Gewicht ein Riesenvorteil! Wie vermeide ich Fehlbisse beim Drop Shotten? Beim Biss NICHT anschlagen. Klingt komisch? Ist aber wirklich so und am Anfang sicher gewöhnungsbedürftig. Erhältst Du beim Drop Shotten einen Biss, einfach einkurbeln bis Du den Widerstand des Fisches spürst und erst dann gibt man über die Rute mehr Druck. Das reicht aus, damit der Haken im Fischmaul fasst. Seitenarm-Montagen oder gar Drillinge haben unserer Meinung nach beim Drop Shot Rig nichts zu suchen.

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Kilian Bader – Montagen für Egli / Jungfischerstamm 7. März 2025 Seite 7 Free Rig Das Free Rig ist eine weitere Finesse Montage aus der Schwarzbarsch-Angelszene, es funktioniert aber auch für unsere Barsche und Zander sehr gut. Der Aufbau ist wirklich einfach, Du brauchst nur ein Gewicht mit Öse, das frei auf dem Vorfach läuft, einen Haken und einen Köder. Das Free Rig ähnelt durchaus dem Texas Rig oder dem Jika Rig, hat aber durch das freilaufende Gewicht ein paar Vorzüge bei der Köderführung. Was ist das Free Rig? Das Free Rig ist vom Prinzip eine einfache Durchlaufmontage, wie man sie vom Angeln mit Naturködern bereits kennt. Ein Blei mit Öse, ein Haken und ein Gummiköder ist schon alles, was Du dafür brauchst, um erfolgreich auf Barsch und Zander zu fischen. Ursprünglich wurde das Free Rig verwendet, um den Köder möglichst nah am Ufer, an Docks, Spundwänden oder Wurzeln im Wasser zu platzieren, da dort oft die Unterstände der Schwarzbarsche sind. Da das Gewicht beim Wurf voraus fliegt, landet es zuerst im Wasser und sinkt bei entsprechend gutem Wurf dicht am Hindernis ab. Durch die freilaufende Schnur zieht man dann den Gummiköder zum Blei und hat ihn so direkt vor das Maul des Bass platziert. Was brauche ich alles für das Free Rig? • ein Gewicht mit Öse, damit es möglichst frei auf dem Vorfach gleiten kann • einen Offset- oder Widegap-Haken • einen passenden Gummiköder • abriebfeste Schnur bzw. Vorfach, am besten eignet sich Fluorocarbon • optional: Bulletweightstopper oder eine Gummiperle als Knotenschutz Wie montiere ich das Free Rig? Durch das Öhr des Free Rig Gewichts wird das mindestens 1 Meter lange FlurocarbonVorfach gefädelt, dann folgt optional ein Bulletweightstopper oder eine Gummiperle. Ans Ende des Vorfachs wird nun der Haken geknotet und dann ein Gummiköder des Vertrauens aufgezogen. Fertig ist die fängige Montage und die Jagd auf Barsch, Zander & Co. kann beginnen!

Kilian Bader – Montagen für Egli / Jungfischerstamm 7. März 2025 Seite 8 Welche Vorteile hat das Free Rig? Köder und Gewicht sind komplett voneinander getrennt die Fische können den Köder ohne Widerstand einsaugen langsame Absinkphase des Gummiköders kleine Köder können problemlos mit relativ schwerem Gewicht gefischt werden höhere Wurfweite (beim Wurf fliegt das Gewicht voraus & stabilisiert so das Rig im Flug) unkompliziert, schnell gebunden und nur wenig Komponenten nahezu hängerfrei (weedless) bei Verwendung von Offset- oder WIdegap-Haken

Kilian Bader – Montagen für Egli / Jungfischerstamm 7. März 2025 Seite 9 Welche Köderführung ist für das Free Rig geeignet? Das Free Rig lässt sich wie alle Finesse Rigs sehr vielseitig fischen. Seine Vorzüge spielt es am besten aus, wenn Du es über den Grund jiggst. Dabei wird das Rig über die Rute gut 30 - 50 cm weit hoch gelupft, so dass der Köder 2 - 3 Sekunden lang frei zum Grund zurück taumeln kann. Beißt jetzt ein Fisch, kann er widerstandslos Schnur nehmen, behält den Köder deshalb länger im Maul und kann sicher gehakt werden. Das Free Rig kann aber auch über den Grund geschliffen werden oder mit kleinen Zupfern geführt werden. Hier kannst Du nichts falsch machen und wie so oft gilt, es muss den Fischen gefallen. Welche Köder lassen sich am besten am Free Rig fischen? Am Free Rig haben sich die gleichen Köder wie am Texas- oder Carolina Rig bewährt. Du hast die Wahl, von Gummikrebsen, Creature Baits, Twistern, Gummiwürmer bis hin zu schlanken Gummifischen ist alles möglich und fängt. Was ist bei der Wahl des Gewichtes für das Free Rig zu beachten? Das entscheidende Detail beim Free Rig Gewicht ist die Öse. Diese sollte einen möglichst reibungslosen Durchlauf der Schnur gewährleisten, damit die Montage wie gewünscht funktioniert.

Kilian Bader – Montagen für Egli / Jungfischerstamm 7. März 2025 Seite 10 Neko Rig Beim Neko Rig handelt es sich um eine Variante des Wacky-Stils. Der Köder – meist ein Gummiwurm oder Krebsimitat – wird im Kopfbereich von einem Insert Weight oder Neko Weight beschwert. Die Anköderung erfolgt quer im vorderen Drittel. So lässt sich das Gummi extrem aufreizend über Grund zupfen und zittern. Der Haken bleibt stets auf Abstand zum Grund und kann dadurch keinen Dreck einsammeln. Was ist das Neko Rig? Das Neko Rig ist im Grunde eine Abwandlung des Wacky Rigs und kommt aus der Schwarzbarsch-Angelszene Japans. Du brauchst dazu nur einen Haken, einen passenden Gummiköder und ein Gewicht. Das Gewicht lässt den Köder schnell zum Grund sinken, hier kann man das Neko Rig mit leichten Zupfern sehr verführerisch und natürlich "tanzen" lassen. Eine klasse Finesse-Methode für Barsche, aber auch Zander, Hechte und Forellen lassen sich damit fangen. Was brauche ich für ein Neko Rig? Einen schlanken, möglichst aromatisierten Gummiköder • Einen Einzelhaken mit möglichst weitem Hakenbogen • Eine oder zwei Spiralen (z.B. EZ Lure Keeper) • Ggf. Schrumpfschlauch • Ein Gewicht, z.B. Nail Sinker, Wacky Weight oder ein Birnenblei Wie montiere ich das Neko Rig? Die Montage des Neko Rigs ist sehr einfach und geht schnell von der Hand. Du nimmst Dir z.B. einen Gummiwurm, schiebst etwas passenden Schrumpfschlauch drüber und positionierst ihn ungefähr in der Mitte des Baits. Hier wird jetzt der Haken eingestochen, so dass der Schrumpfschlauch ein Ausreissen verhindert. In dem Köderende, das vom Haken wegzeigt, wird jetzt das Gewicht befestigt. Ein Nail Sinker oder Wacky Weight wird dazu einfach ins Gummi geschoben, alternativ kannst Du auch eine Spirale mit Birnenblei verwenden. Für die Montage des Neko Hakens kannst Du auch einen EZ Lure Keeper verwenden, dazu wird dieser ungefähr in der Mitte des Köders in das Gummi gedreht und in der Öse der Spirale sitzt dann der Haken. Diese Variante eignet sich besonders gut für die Montage von Gummikrebsen, da sie einen dickeren Körper haben. Welche Vorteile hat das Neko Rig? Sehr langsame Köderführung möglich Natürliche Bewegung von Würmern und Krebsen wird sehr gut imitiert Fängige Stellen lassen sich sehr präzise ausfischen Einfach zu bauen und zu fischen Sehr gute Flugeigenschaften durch das Gewicht an einem Ende des Köders Barsche und Schwarzbarsche stehen auf diese Köderpräsentation

Kilian Bader – Montagen für Egli / Jungfischerstamm 7. März 2025 Seite 11 Wie fischt man ein Neko Rig? Das Neko Rig lässt Du nach dem Auswurf einfach bis auf den Grund absinken, aber Obacht, bereits in der Absinkphase kann oftmals schon der Biss kommen. Sobald man etwas Spannung zum Köder aufgebaut hat, steht der Bait kopfüber unter Wasser und kann mit leichten Zupfern animiert werden. Bei Gummiwürmern schwingt das unbeschwerte Ende verführerisch und lockt so die Fische an, bei Krebsen oder Creature Baits gehen die Scheren und Fühler nach oben. Wenn Du Dir das einmal im Flachwasser anschaust, weißt Du schnell, warum das Neko Rig so gut fängt! Die Köderführung an sich kann man recht vielseitig gestalten, je nach Lust und Laune der Fische. Das Neko Rig kannst du langsam über den Grund schleifen, auf der Stelle schütteln und auch mit kleinen Sprüngen über Grund führen. Auch ein zackiger Twitch kann gut funktionieren. So lässt Du einen Gummiwurm ruhig 1 - 1,5 Meter über Grund hochschießen, so dass er erneut Richtung Grund taumeln kann. Einen Krebs lässt man am besten etwas grundnaher ein gutes Stück zurückschießen, das imitiert perfekt das Fluchtverhalten und lässt Barsch, Zander und Hecht zupacken. Welche Köder eignen sich für das Neko Rig? Am besten eignen sich Gummiwürmer, Gummikrebse und Creature Baits für das Fischen mit dem Neko Rig. Salz und Aroma sind bei der langsamen Köderführung auch sehr hilfreich, um mehr Bisse zu erhalten. Die verwendeten Gummiköder sollten auch möglichst flexibel und weich sein, um die bestmögliche Aktion unter Wasser zu zeigen.

Kilian Bader – Montagen für Egli / Jungfischerstamm 7. März 2025 Seite 12 Texas Rig Im wahrsten Sinne des Wortes ein echter Knaller: das Texas Rig. Bullet Weight und Glasperle kollidieren bei jedem Zupfer lautstark und rufen die Barsche, aber auch Zander auf den Plan. Als Köder fürs T-Rig kommen fast alle Gummiköder infrage. Vor allem aber sind es Krebse, Gummiwürmer und Creature Baits, die an dieser Montage immer wieder für großartige Fänge sorgen. Dank des Offset-Hakens lässt sich das Texas Rig prima zwischen Pflanzen, Astwerk und anderen Hindernissen einsetzen. Was ist das Texas Rig? Das Texas Rig ist eine einfache Montage zum Angeln auf Raubfische, die ursprünglich aus den USA stammt und dort gerne zum Fischen auf Schwarzbarsche verwendet wird. Es besteht aus einem Bulletweight (Patronenblei), einer Glasperle, einem Offset-Haken und einem Gummiköder. Das ist eigentlich schon alles und klingt sehr simpel, aber mit ein paar Tipps, Tricks und Hintergrundinfos kannst Du das Maximum aus dieser fängigen Methode für Barsch und Zander rausholen. Was brauche ich, um mir ein Texas Rig selber zu binden? • ein Bulletweight, als Gewicht für die Montage • eine facettierte Glasperle für den Sound und für Glitzereffekte • einen Offset-Haken für schlanke Gummköder (z.B. Würmer, Krebse) oder einen WidegapHaken für dickere Gummiköder (z.B. Gummifische, Shads) • am besten Fluorocarbon als Vorfach, bei größeren Ködern geht auch Stahl- oder Titaniumvorfach • optional Bulletweight Stopper, um das Gewicht zu fixieren • iGuards, um den Knoten am Haken zu schonen Wie baue ich das Texas Rig? Verwendest Du einen Bulletweight Stopper kommt dieser als Erstes auf die Schnur, gefolgt von dem Bulletweight. Anschließend wird die Glasperle aufgezogen, optional noch der iGuard um den Knoten zu schonen und zum Schluss wird der Offset-Haken angebunden. Fertig ist das Texas Rig! Jetzt noch den passenden Gummiköder auswählen, auf den Haken ziehen und schon steht den ersten Fängen nichts mehr im Wege.

Kilian Bader – Montagen für Egli / Jungfischerstamm 7. März 2025 Seite 13 Welche Vorteile hat das Texas Rig? • sehr kompakte, krautfreie (weedless) Montage • wenig Hänger im Kraut, Steinen und Holz unter Wasser • Schnur läuft frei durch das Bulletweight und der Köder kann leichter eingesaugt werden • Klick-Sound der Glasperle macht die Raubfische auf den Köder aufmerksam • eignet sich für viele verschiedene Arten von Gummiködern • fängt sehr gut Barsche, Zander, aber auch Plattfische und Hechte

Kilian Bader – Montagen für Egli / Jungfischerstamm 7. März 2025 Seite 14 Wie fische ich mit dem Texas Rig? Die Köderführung beim Angeln mit dem Texas Rig ist wie die Montage selbst recht simpel. Ähnlich wie beim Jiggen wird das Rig mit der Rute mit einem leichten Zupfer vom Grund hochgezogen. Dabei klackt das Bulletweight auf die Glasperle und der Köder beginnt zu spielen. Danach lässt man die Montage wieder auf den Grund sinken, wartet kurz und wiederholt das Ganze. Beim Biss wartet man einen Augenblick und setzt dann den Anhieb. Das ist aber nicht die einzige Möglichkeit mit dem T-Rig zu fischen. Du kannst es auch ganz langsam über den Grund schleifen, vor allem im Winter eine gute Option, um die jetzt trägen Raubfische zum Anbiss zu reizen. Bei wärmerem Wasser funktioniert es oftmals etwas besser, das Texas Rig zügig mit zwei, drei, manchmal vier Kurbelumdrehungen (also ca. 1 - 1,5 Meter) vom Grund hochzukurbeln, um es dann an gespannter Schnur wieder absinken zu lassen. Gerade Barsche und Hechte stehen darauf! Eine weitere bewährte Führung des TRigs ist es, dieses mit scharfen Zupfern, Twitches möglichst grundnah zu fischen. Am besten funktioniert dies mit Gummikrebsen, da diese bei Gefahr schnell in Deckung schießen. Damit kannst Du schon sehr viele Situationen am Gewässer abdecken, Dich auf die wechselnden Launen der Räuber einstellen und ruhig immer etwas experimentieren. Welche Schnur nehme ich zum Fischen mit dem T-Rig? Am Anfang solltest Du am besten mit geflochtener Hauptschnur fischen, wie man sie auch zum Jiggen verwendet. Das erleichtert die Köderführung ungemein und Du erhältst eine viel bessere Rückmeldung, was unter Wasser gerade passiert - sei es ein Biss oder auf welchem Untergrund Du gerade fischst. An die geflochtene Hauptschnur wird immer ein Vorfach gefunden, meist aus Fluorocarbon. Zum einen als Puffer im Drill und zum anderen würde das Geflecht durch das herumrutschende Bulletweight ansonsten auf Dauer beschädigt werden. Bei sehr klarem Wasser oder sehr leichten Texas Rigs kann auch der Einsatz von Fluorocarbon als Hauptschnur sinnvoll sein. Warum? Fluorocarbon ist schwerer als Wasser, sinkt also ab und man hat einen direkteren Draht zum Texas Rig. Bei sehr leichten Bulletweights von 1,75g - 3,5g kann das einen entscheidenden Unterschied zur schwimmenden Geflochtenen machen. Welche Gummiköder eignen sich für das Texas Rig? Für Barsch haben sich vor allem Gummiwürmer, Krebse, kleine, schlanke Gummifische und Twister am Texas Rig bewährt. Bei Zandern sind es vor allem schlanke Gummifische, größere Gummikrebse und Gummiwürmer, die sich am T-Rig bewährt haben. Grundsätzlich gilt, dass die Köder nicht zu bullig sein sollten und dass sie sich gut weedless an Offset- oder Widegap-Haken montieren lassen sollten. Wie wähle ich das richtige Bulletweight? Bulletweights sind im Großen und Ganzen alle patronenförmig, dass heißt vorne spitz und nach hinten breiter werdend. Wichtig ist bei der Wahl also nicht in erster Linie die Form, sondern vielmehr das Gewicht, die Farbe und das Material. Das Gewicht richtet sich nach der Gewässertiefe, der Strömung, ggf. dem Wind und dem verwendeten Köder. Hier gilt, dass das Gewicht immer so schwer sein sollte, dass Du das Texas Rig problemlos grundnah führen kannst. Lieber etwas zuviel Gewicht nehmen, das erleichtert die Führung und die Fische können den Köder trotzdem gut einsaugen. Beim Material muss man selber probieren, was einem besser liegt. Es gibt Bulletweights aus Blei, Stahl oder Tungsten. Die

Kilian Bader – Montagen für Egli / Jungfischerstamm 7. März 2025 Seite 15 aus dem Material resultierenden Unterschiede in Größe, Härte, Rückmeldung und Umweltverträglichkeit siehst Du in der Tabelle. Texas Rig ohne Glasperle, wann macht es Sinn? In stark befischten Gewässern kommt es vor, dass vor allem Barsche, Zander aber auch Hechte im Lauf des Jahres zunehmend mißtrauischer werden und Du deshalb besser etwas ruhiger an die Sache herangehen solltest. Oft fängt man im Frühjahr noch sehr gut auf laute Köder, da die Räuber nach der Schonzeit eine Zeit lang kaum beangelt wurden, aber spätestens im Herbst haben sie alle möglichen Kunstköder mindestens ein Mal gesehen. Jetzt ist es durchaus sinnvoll, das T-Rig leise zu fischen, sprich ohne Glasperle. Auch bei der Köderführung kann man es jetzt ruhiger angehen lassen und über den Grund geschliffene Köder machen oft den Unterschied aus, insbesondere wenn es um große Barsche geht

Kilian Bader – Montagen für Egli / Jungfischerstamm 7. März 2025 Seite 16 Carolina Rig Wie das Texas Rig bietet auch das Carolina Rig einen Knalleffekt beim Zusammentreffen von Perle und Bullet Weight. Durch die vorgegebene Trennung von Gewicht und Köder spielt das Gummi an dieser Montage jedoch freier und sinkt in den Pausen länger ab. Damit ist es oft die bessere Wahl, wenn Barsch und Zander sehr träge sind. Dafür eignet sich die kurz C-Rig genannte Finesse-Montage weniger gut für richtig fiese Hängerpisten. Am Carolina Rig kommen vor allem Gummiwürmer, Twister, Creature Baits und Krebse so richtig schön zu Geltung. Was ist das Carolina Rig? Das Carolina Rig, kurz auch C-Rig genannt, ist eine Montage aus den USA, die ursprünglich zum Angeln mit relativ hohen Gewichten in tiefem Wasser auf Schwarzbarsch entwickelt wurde. Hierzulande nutzen wir das Carolina Rig meist in einer deutlich leichteren Variante auf Barsch oder Zander und es ist mittlerweile eines der beliebtesten Finesse Rigs. Der Aufbau ist recht einfach, auf der Hauptschnur gleitet ein Bulletweight gefolgt von einer Glasperle und einem kleinen Wirbel. An diesen wird dann das Vorfach, meist zwischen 30 und 50 cm lang, mit einem Offset- oder Widegap-Haken gebunden. Was brauche ich alles für das Carolina Rig? • ein Bullet Weight, es gibt auch spezielle Carolina Weights • eine Perle, am besten aus Glas für einen besseren Sound unter Wasser • einen kleinen Wirbel • Vorfachmaterial, abriebfestes Fluorocarbon oder ggf. hechtsicheres Material (Stahl oder Titanium) • einen Offset- oder Widegaphaken, je nach verwendetem Köder • optional Bulletweight Stopper Wie baue ich ein Carolina Rig? Wie gesagt, die Montage ist prinzipiell sehr simpel: Bulletweight, Glasperle, Wirbel, Vorfach und ein Haken - that's it! Im Detail kann man aber noch einige Anpassungen vornehmen, um das Rig möglichst flexibel zu machen. Die bekannteste Variante ist wohl, dass der Wirbel durch einen Bulletweight Stopper ersetzt wird, um die Vorfachlänge schnell ändern zu können. Bei schweren Gewichten und wenn große Wurfweiten nötig sind, sollte man ruhig zwei oder drei der Stopper auffädeln, damit diese nicht verrutschen.

Kilian Bader – Montagen für Egli / Jungfischerstamm 7. März 2025 Seite 17 Welche Vorteile bietet das Carolina Rig? kleine Köder lassen sich auch mit schweren Gewichten sehr gut fischen, auch auf weite Wurfentfernungen der unbeschwerte Gummiköder schwebt nach dem Anlupfen langsam zum Grund und kann von den Räubern leicht eingesaugt werden die variable Vorfachlänge ermöglicht unterschiedliche Köderpräsentationen die Raubfische werden durch das Klack-Geräusch der Glasperle auf den Köder aufmerksam hängerfreie (weedless) Montage durch die Verwendung von Offset- und Widegap Haken möglich

Kilian Bader – Montagen für Egli / Jungfischerstamm 7. März 2025 Seite 18 Wie ist die Köderführung beim Carolina Rig? Das C-Rig lässt sich sehr variantenreich führen. Die klassische Methode ist es, das Rig über die Rute recht zackig so um die 50 cm vom Grund anzulupfen, damit das Bullet Weight gegen die Glasperle schlägt und der Köder vom Grund abhebt. Danach lässt Du das C-Rig an gespannter Schnur absinken, wartest dann noch gut und gerne 2-3 Sekunden ab, damit auch der Gummiköder in Ruhe zum Grund schweben kann. Das funktioniert vor allem bei wärmeren Wassertemperaturen sehr gut. Im Winter kannst Du das C-Rig auch einfach über Grund schleifen oder nur mit kleinen Lupfern und langen Pausen führen. So bleibt der Köder immer im Blickfeld der jetzt meist grundnah stehenden Räuber und kann von diesen einfach "eingesammelt" werden. Welche Gummiköder nehme ich am besten für das Fischen mit dem Carolina Rig? Klassischerweise nimmst Du Gummiköder wie Creature Baits, Krebse oder Gummiwürmer für das C-Rig. Diese Köder haben auch bei langsamer Führung und ohne Gewicht genug Eigenaktion, um Barsch & Zander zum Anbiss zu reizen. Es ist auch von Vorteil, wenn Du Gummiköder mit Aroma verwendest, da man durch das Vorfach nicht jeden Biss sofort mitkriegt. Wie lang sollte das Vorfach beim Carolina Rig sein? Meistens wird eine Vorfachlänge von 30 - 50 cm beim Fischen mit dem C-Rig verwendet. Bei sehr klarem Wasser und entsprechend scheuen Fischen können aber auch Vorfächer von 1 Meter Länge und mehr Sinn machen, das musst Du ausprobieren. Du kannst das Vorfach natürlich auch extrem verkürzen, das kann z.B. bei wechselnden Strömungsverhältnissen Sinn machen, geht dann aber meist schon in Richtung Texas Rig.

Kilian Bader – Montagen für Egli / Jungfischerstamm 7. März 2025 Seite 19 Der Fischerverein Sempachersee bietet noch viele weitere Dienstleistungen, die einen Beitritt in den Verein attraktiv machen. Ausflüge Es werden auch immer wieder externe Vereinsanlässe organisiert. „Messebesuche“, „Melchseefrutt-Fischen“ „Kayakfischen am Brienzersee“, „Baldeggersee-Fischen“, etc. Fischer-Bibliothek im Fischerhüttli In der Fischerhüttlibibliothek stehen den Mitgliedern, über 20 Bücher zur freien Verfügung. Ausleihdauer 30 Tage. Gastfischen-Projekt ermöglicht Uferfischern mit einem Bootsführer, das Fischen auf dem See mit vielen neuen Erlebnissen. Umweltprojekte Zusammen mit den „Abfalltauchern Schweiz“ führen wir jährlich eine Seeputzete durch. Dabei sind auch immer Personen ausserhalb des Vereins willkommen, denen das Thema auch wichtig ist. Freitagsstamm im Fischerhüttli Am ersten Freitag im Monat findet jeweils ein Anlass mit einem fischereilichen Thema im Fischerhüttli Nottwil statt. Dazu gehören: „Fischen auf Hecht“, „Räuchern, „Filetieren“, „Köderbau“,etc. Gründe für einen Vereinsbeitritt Ein kleine Liste mit Argumenten… Vereinsanmeldung Neben den Jungfischern (12-18J) kann man als Mitglied oder Gönner (ohne Rechte und Pflichten) dem Fischerverein Sempachersee beitreten. Über 170 Mitglieder freuen sich auf Dich. Weitere Informationen: www.fv-sempachersee.ch

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