McsORGAN Magazin 2020

Für die Höhe des Daches gibt es verschiedene über- lieferte Erklärungen. Vielleicht war es ja so, dass Peter Morgan trotz seiner Grösse einfach nur be- quem ein- und aussteigen wollte. Im Verkaufspros- pekt war die Sache folgendermassen umschrieben: The smooth flowing lines of the large windscreen are carefully designed to provide rain flow across the roof and away from the field of vision. Der Nach- teil vom hohen Dach ist, dass sich die Seitenschei- ben wegen ihrer Höhe und der runden Aussenform der Türen nicht ganz öffnen lassen. Sie können nur bis zum letzten Drittel versenkt werden und stehen dann an. Den Einen gefällt das Dach, den Anderen nicht. Schönheit und Hässlichkeit liegen eben bekanntlich nahe beieinander. Jedenfalls sieht der Wagen dank seiner speziellen Form bereits im Stand schon so richtig schnell aus. 869 KAB – der von Peter Morgan intensiv gefahrene Prototyp – hatte als einziger Wagen Entlüftungslö- cher über der Heckscheibe und ein spezielles Arma- turenbrett mit einem Aschenbecher und ursprüng- lich eine Sitzbank statt zwei Einzelsitze eingebaut. Eine der zwei restlichen Karosserien wurde für ei- nen Unfallwagen in den USA gebraucht. Mit der an- deren wurde in Südafrika mit einem Spenderfahr- zeug ein neuer Wagen aufgebaut. Die Morgan Factory liess den originalen Verkaufs- prospekt nochmals nachdrucken (allerdings auf mattem Papier) und verteilte ihn am Goodwood Re- vival 2009. Es gab auch Modellautos im Massstab 1:43 in Kleinstserien, und zwar von den folgenden drei Herstellern in England: Motorkits, Auto Replicas, und TW Collection. In neuerer Zeit stellte auch Neo Scale Models aus Holland ein dunkelblaues und ein rotes Modell her. Der Wagen mit der Chassis-Nummer A5612, der damals in die Schweiz geliefert wurde, hat ein interessantes Detail: Er hat nämlich einerseits Rechtslenkung und andererseits eine Geschwindig- keitsanzeige in km/h. Ausserdem ist er der Einzige, bei dem die Bau-Reihenfolge des Chassis mit der Karosserienummer übereinstimmt. Eingelöst war er im Kanton Bern. Im McsOrgan Nummer 2 vom Mai 1978 findet sich eine Notiz, dass der Wagen zu ver- kaufen sei. Leider ging er daraufhin in die USA. Spä- ter erlitt er einen Brand im Motorraum wobei grosse Teile des Wagens zerstört wurden. Danach kaufte ihn der heutige Besitzer Keith Ahlers in Jersey. Im Kofferraum fand er als Zugabe einen originalen LawrenceTune Ventildeckel und die dazugehörigen korrekten zwei Vergaser. Das wurde natürlich alles eingebaut. Die Restauration auf höchstem Niveau wurde bei Melvyn Rutter durchgeführt und heute erstrahlt der Morgan wieder in seiner ursprüngli- chen Farbe Maroon. Verwendete Quellen: - Edi Stampfel: Zweiteiliger Artikel in MCD, 2013 - Erinnerungen von Peter Morgan, erzählt im Film von 1990 von Richard Atherton, transkribiert von MOG Mag, Nov/Dez 2019 - Verschiedene Internet-Recherchen - Archiv Markus Bolliger McsORGAN «A pret ty l i t t l e submar ine» – 165

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