Schweizerischer Fischerei-Verband
//// FISCHER SCHAFFEN LEBENSRAUM //// 13 Links oben: Unscheinbarer künstlicher Absturz: Bereits kleine Schwellen können für weniger schwimmstarke Fische wie die Groppen unüberwindbare Wan- derhindernisse sein. (Foto S. Gründler) Links unten: Beispiel einer künstlichen Schwelle mit einer Absturzhöhe von >50cm, von denen es noch 100‘000 weitere in der Schweiz gibt. (Schwelle wurde mittlerweile zurückgebaut.) (Foto R. Herrigel) Unten: Eingeengtes und massiv verbautes Fliessgewässer im Siedlungsraum. (Foto S. Gründler) wurden mit beträchtlichem Aufwand Fliessgewässer begradigt und kanalisiert, das Gerinne mit Verbauungen fixiert oder eingedohlt. Hinzuzählen muss man auch das Trockenlegen von Feuchtgebieten durch den Bau von Entwässerungsgräben und Drainageleitungen. Als Ziele waren damals der Hochwasserschutz, die Landgewinnung für Siedlungen und insbesondere die Landwirtschaft und die Wasserkraftnutzung zentral. Noch weiter zurück reichen andere menschliche Einflüsse, wie beispielsweise die Holzflösserei. Aus damaliger Sicht waren dies ehrwürdige Ziele. Allerdings haben diese Eingriffe die Struktur und Durchgängigkeit unse- rer Gewässer langfristig verändert. Neben dem Verlust an Gewässerraum geht man in der Schweiz heute von über 100‘000 künstlichen Wanderhindernissen aus, welche höher als 50 cm sind. Hinzu kommen unzählige weitere Schwellen und Abstürze mit weniger als 50 cm Höhe. Obschon in den vergangenen Jahrzehnten in weiten Teilen der Bevölkerung und bei wichti- gen Entscheidungsträgern ein Umdenken stattgefunden hat, ist der Zustand vieler Gewässer nach wie vor unbefriedigend. Letztlich muss man sich aber auch vor Augen führen, dass die flächendeckende Aufwertung unserer Fliessgewässer, ebenso wie die Begradigungen und Eindohlungen der Vergangenheit, ihre Zeit benötigen.
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