Schweizerischer Fischerei-Verband

38 //// FISCHER SCHAFFEN LEBENSRAUM //// KLASSISCHE REVITALISIERUNG Damit sich die Dynamik voll entfalten kann, muss dem Fliessgewässer genügend Raum zur Verfügung stehen. Ist das der Fall, kann die Gewässeraufwertung durch eine «klassische Re- vitalisierung» erfolgen. Unter «Revitalisierung» versteht man gemäss Gewässerschutzgesetz «die Wiederherstellung der natürlichen Funktionen eines verbauten, korrigierten, überdeck- ten oder eingedolten oberirdischen Gewässers mit baulichen Massnahmen». Unter «bauli- chen Massnahmen» sind dabei recht aufwändige Methoden wie z.B. Gerinneverbreiterungen oder das Baggern eines neuen Gewässerverlaufs zu verstehen. Dieses, in der Regel mit grossen Erdbewegungen und relativ hohen Kosten verbundene Vorgehen, bietet den Vorteil, dass sich die gewünschten Strukturen oft recht schnell entwickeln und sich bereits kurz nach Abschluss der Baumassnahme ein naturnahes und ansprechendes Erscheinungsbild ergibt. Auf der anderen Seite kann jedoch kritisiert werden, dass bestehende Strukturen und an sie gebundene Tier- und Pflanzenbestände zunächst zerstört oder zumindest beeinträchtigt werden. Für den Erfolg der Revitalisierung ist es wichtig, dass auch das Umfeld der Revita- lisierung in einem noch recht guten ökologischen Zustand ist und zumindest Restbestände der standorttypischen Tier- und Pflanzenarten aufweist. Nur so kann eine schnelle Wiederbe- siedlung des revitalisierten Gewässerabschnitts erwartet werden. Die erfolgte Gewässer- bettaufweitung an der Thur ist eine klassische Revitalisierungsmassnah- me. (Foto: M. Oplatka)

RkJQdWJsaXNoZXIy NTcyNzM=