Schweizerischer Fischerei-Verband
//// FISCHER SCHAFFEN LEBENSRAUM //// 5 VORWORT Die Fischerinnen und Fischer packen gerne an – politisch und praktisch. Denn sie wissen wofür und warum. So wie die Fische als Sensoren für die Wasserqualität dienen können, er- kennen die Fischer in der Regel als erste, wenn es den Fischen schlecht geht. Und schlecht geht es den Fischen nicht nur wegen Verschmutzungen oder Vergiftungen, sondern - viel häufiger - weil es ihnen an Lebensraum fehlt. Nachdem der Kampf um saubere Gewässer erfolgreich geschlagen war, reichte der Schwei- zerische Fischerei-Verband SFV 1985 zusammen mit weiteren Umweltverbänden die eidge- nössische Volksinitiative «Rettet unsere Gewässer» ein. Im Vordergrund stand damals die Restwasserfrage. Leider entpuppte sich das seit 1992 geltende Gewässerschutzgesetz als Papiertiger. Als das auch noch aufgeweicht werden sollte, lancierte der SFV 2005 die Volk- sinitiative «Lebendiges Wasser» . Nach zähen Verhandlungen und letztlich einem klaren Ja von National- und Ständerat zu einem fairen Gegenvorschlag in Form des revidierten Ge- wässerschutzgesetzes, wurde die Initiative 2009 zurückgezogen. Mit dem Vollzug des neuen Gesetzes sind die Kantone beauftragt. 15‘000 km Fliessgewäs- ser sind in bedenklichem Zustand. Davon sollen in den kommenden 80 Jahren nur gerade 4’000km ökologisch aufgewertet werden. Das ist angesichts der überragenden Bedeutung eines intakten Lebensraums für die Fische und aller weiteren Lebewesen im und am Wasser zu wenig. Die Erfolge von richtig ausgeführten Revitalisierungen belegen den Nutzen klar. Hier kommt nun die praktische Seite der Fischer zum Tragen. Dank ihres Wissens, ihrer Er- fahrung, gepaart mit grosser örtlicher Kenntnis, wissen sie über die Stärken und Schwächen «ihrer Gewässer» bestens Bescheid und können sich über ihre Vereine oder Verbände in die kantonale Planung der Revitalisierungen einbringen. Sie können Einfluss nehmen auf die Prioritätenfestsetzung. Eine noch grössere Rolle können sie danach beim Ausführen der ge- planten Massnahmen spielen. Mehr noch, die Vereine, die Verbände, ja sogar jeder Einzelne kann eigene Projekte planen und zur Ausführung bringen. >
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