Schweizerischer Fischerei-Verband

//// FISCHER SCHAFFEN LEBENSRAUM //// 51 ⊲ Beschreibung Faschinen sind zusammengebundene Astbündel aus lebenden Weidenruten (Lebendfaschine) oder nicht ausschlagfähigen Zweigen (Totfaschine) , die in der Vegetationsruhe (Oktober - Februar) entlang der Ufer- linie eingebaut werden. Bauvorgang 1. 2–6 Meter lange Äste werden auf einem Faschinen- bock bis zum gewünschten Durchmesser von 20–40 cm geschichtet. 2. Die Äste werden mit einem Seil fest zusammenge- zogen und in Abständen von ca. 1 m mit geglühtem Eisendraht (Weicheisen) zusammengebunden. 3. Die Faschinen werden in einen ausgehobenen Gra- ben entlang der Uferlinie eingebaut. Lebendfaschi- nen sollten ca. zur Hälfte unter dem Mittelwasser- spiegel liegt, Totholzfaschinen zu ca. 2/3. 4. Befestigung der schlüssig aneinander liegenden Faschinen mit lebenden Weiden- oder toten Holz pfählen. 5. Hinter- und Überfüllung der Faschine mit dem Gra- benaushub, Verfüllen von Hohlräumen und leichtes Verdichten die im Abstand von ca. 1 m durch die Faschine geschlagen werden. Bau-/Pflanzenmaterial • Ruten (frische, ausschlagfähige Weidenäste inkl. Seitenzweigen, bis ca. Ø 5 cm) • Angespitzte Pfähle, ca. 60–100 cm lang, ca. Ø 5–8 cm • Geglühter Eisendraht, Ø 3 mm, Weicheisen (ohne gewässerschädliche Verzinkung) ⊲ Erfahrungen / Beurteilung Faschinen bilden einen sofortigen Uferschutz entlang des Böschungsfusses und sind schnell und einfach herzustellen. Insbesondere Lebendfaschinen sollten mit Gehölzpflanzungen kombiniert werden, die die stark wüchsigen Weiden mit der Zeit beschatten und zurück- drängen. Bei reiner Verwendung von Lebendfaschinen entstehen artenarme, monotone Weidensäume. Wichtig! Die Faschinen müssen fest zusammengebunden werden und auch feine Äste enthalten. Andernfalls entstehende Hohlräume reduzieren die uferschützen- de Wirkung. Wichtig ist auch der sorgsame Umgang mit den Weiden (schattige Lagerung, Vermeidung von Borkenverletzungen) Faschinen können auch buhnenartig, d.h. quer zur Strömung eingebaut werden, um die Strukturvielfalt im Gewässerlauf zu erhöhen (s. Foto links) Holzpiloten Länge 1,5–2 m lebend Faschinen Standortgerechte Bepflanzung Totes Astwerk ⊲ Lebendes Astwerk Niederwasserstand

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