Schweizerischer Fischerei-Verband

//// FISCHER SCHAFFEN LEBENSRAUM //// 75 ⊲ Beschreibung Künstliche Abstürze und Wehre lassen sich oft nicht er- satzlos zurückbauen. Sie können jedoch vielfach durch fischgängige Rampen ersetzt werden, die gleichzeitig die sohlenstabilisierende Funktion der Absturzbauwer- ke übernehmen. Im Gegensatz zu Abstürzen wird das Gefälle bei Rampen über eine längere Strecke abge- baut. Rampen werden häufig aus mehreren, hintereinan- der angeordneten Blocksteinriegeln aufgebaut. Zwi- schen den Riegeln entstehen Becken mit ausreichender Fliesstiefe und mässiger Strömung, so dass Fische die Rampe überwinden können. Das Gefälle der Rampe sollte auch in der Forellenregion möglichst nicht mehr als 5%, die Fallhöhe zwischen den Riegeln nicht mehr als 20 cm (bzw. 15 cm in der Äschenregion) betragen. Bauvorgang 1. Der Bauvorgang ist ähnlich wie bei Blocksteinriegeln. Je nach örtlicher Situation wird jedoch zunächst der bestehende Absturz abgesenkt (Abbruch der Ab- sturzkrone) und die Sohle unterhalb auf das Niveau der zukünftigen Rampe angehoben. Der Bau der Rampe erfolgt gegen die Fliessrichtung, d.h. der untere Riegel wird zuerst gebaut. 2. Die äusseren Steine der einzelnen Riegel werden weit ins Ufer eingebunden und oberhalb und unterhalb ingenieurbiologisch (z.B. Heckenbuschla- ge, Wurzelstöcke) oder mit weiteren Steinen gesi- chert, um ein Umspülen des Riegels zu verhindern. 3. Die Steine der eigentlichen Blocksteinriegel werden vom Ufer ausgehend in die Sohle eingebaut. Die Steine müssen zu mindestens 2/3 ihrer Höhe in die Sohle eingebunden werden. Um einen pendelnden Stromstrich zu erreichen, werden einzelne Steine aufeinanderfolgender Riegel wechselseitig vertieft angeordnet. Über den Steinen ergeben sich so auch bei Niedrigwasser ausreichende Fliesstiefen, ausser dem wird die Fliessgeschwindigkeit durch das Pen- deln verringert und die Passierbarkeit für Fische wei- ter verbessert. Baumaterial • Die Steine sollten unbehauen (formwild) , jedoch annähernd kubisch sein, um einen guten Stein- verband zu erreichen. • Ggf. ergänzend Material für ingenieurbiologische Ufersicherung. ⊲ Erfahrungen / Beurteilung Rampen stellen eine gute Möglichkeit dar, um die Fischgängigkeit an grösseren Abstürzen wiederher- zustellen. Bei geringem Gefälle und naturnaher Gestaltung insbesondere der Ufer können sie sich auch zu einem wertvollen Lebensraum entwickeln. Insbesondere bei grösseren zu überwindenden Fall- höhen (> ca. 50 cm) treten bei Rampen im Hoch- wasserfall hohe Fliessgeschwindigkeiten und damit grosse Belastungen auf. Insbesondere grössere Ram- pen sollten daher nicht ohne Einbindung eines erfah- renen Fachplaners gebaut werden. Quelle: Landesfischereiverband Bayern e.V. Stufenartige Beckenstrukturen + Sohlenanhebung Nachher Hindernis Nachbettsicherung Strömungsrichtung ⊲

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