Schweizerischer Fischerei-Verband

//// FISCHER SCHAFFEN LEBENSRAUM //// 79 ⊲ Beschreibung Kiesschüttung im Falle von Kiesmangel. Bauvorgang 1. Auswahl eines geeigneten Einbauorts. Zur Laich- zeit sollte die Fliessgeschwindigkeit hier zwischen 0.3 und 1.0 m/s betragen. Bei Bedarf kann die Ge- schwindigkeit durch lokale Einengung oberhalb des Einbauorts (z.B. mit Lenkbuhnen, Wurzelstöcken) etwas erhöht werden. 2. Einbau der Kiesbank: Die Kiesbank sollte wie ein Haufen auf der Gewässersohle liegen und sie über- ragen. So entsteht im unteren Bereich die gewünsch- te Rausche, in der das Wasser relativ flach ist und schnell fliesst. 3. Die Oberfläche der Kiesbank wird abschliessend unregelmässig modelliert, um eine grosse Strö- mungs- und Strukturvielfalt zu bewirken. Baumaterial • Der Kies sollte Korngrössen zwischen rund 1 mm und 100 mm aufweisen (im Durchschnitt Pflaumengrösse) , locker und unverschlammt sein. • Muss der Kies zugekauft werden, sind Mischungen (1 zu 1) aus den Kieswerksortierungen «16/32 + 32/63 gewaschen» oder «gemischter Grubenkies» mit we- nig Feinsedimentanteil (Gewichtsanteil von Körnern unter 1 mm < 12%) zu empfehlen. Wichtig: wegen der Verletzungsgefahr für die Fische darf nur rundes Kiesmaterial, d.h. kein gebrochenes oder plattiges Material eingebaut werden. ⊲ Erfahrungen / Beurteilung Die besten Erfahrungen wurden mit Kiesschüttungen über die gesamte Gewässerbreite gemacht. Für kleine- ren Gewässern wird eine Schüttungslänge von 4 bis 5 m und einem Abstand von mindestens der ein- bis zwei- fachen Schüttungslänge empfohlen. Bei grösseren Ge- wässern beträgt die Länge 10 bis 15 m und der Abstand zwischen zwei Schüttungen mindestens die vierfache Länge. Im Umfeld der Kiesbank müssen Versteckmög- lichkeiten bestehen, sie sind im Bedarfsfall zu ergänzen (z.B. Einbau von Wurzelstöcken, Gehölzpflanzung an der Wasserlinie). Bei einem geeigneten Standort und geringen bis mitt- leren Feinsedimenteinträgen können Kiesbänke ihre Funktion über Jahre erfüllen und so wesentlich zum Erhalt oder Aufbau von Kieslaicherbeständen beitragen. Mit der Zeit wird der Kies eigendynamisch umgelagert und weitertransportiert, erfüllt aber meist weiterhin seine Funktion. Im Bedarfsfall muss nach einigen Jahren Kies nachgeschüttet werden. Insbesondere in dynamischen Gewässern ist es oft ausreichend, im Bach Kiesdepots zu schütten, die das Gewässer selbst nach und nach abträgt.

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