Schweizerischer Fischerei-Verband

92 //// FISCHER SCHAFFEN LEBENSRAUM //// NATURNAHE GEWÄSSER ALS GEMEINSAMES ZIEL Im Gewässerschutz hat in den vergangenen Jahrzehnten ein Umdenken stattgefunden. Ökologi- sche Aufwertungen gehören heute zum Alltag vieler Behörden und Umweltbüros. Die Fischer sind mit diesem Anliegen nicht (mehr) alleine und sollten sich möglichst effizient einbringen: Grosse Projekt e (z.B. Revitalisierung von grossen Flüssen wie Rhein, Aare oder Linth) müssen von Fachleuten (Behörden, Wasserbauingenieure, Biologen, spezialisierten Bauunternehmern etc.) ge- plant und durchgeführt werden, da sie sehr komplex sind. Oftmals besteht jedoch die Möglichkeit für die Fischer in einer Begleitgruppe mitzuwirken. Dort können die Anliegen der Fische einge- bracht werden und so das Projekt teilweise mit eigenen Ideen beeinflusst werden. Die Teilnahme erfolgt oftmals über die lokalen Fischereivereine und Verbände. Mittelgrosse Projekte (z.B. Gewässerausdohlungen oder Hochwassersicherungen) erfordern eine Wasserbaubewilligung und werden meist von den Behörden direkt oder einem Umweltbüro ge- plant. Die Ausführung erfolgt meist durch spezialisierte Bauunternehmen. Die Fischer können sich insbesondere beim Anstossen von neuen Projekten, aber manchmal auch bei der Ausgestaltung des konkreten Projektes einbringen. Wichtig ist, sich frühzeitig zu engagieren, da mehrjährige Pla- nungsphasen normal sind. Kleine Projekte (z.B. lokale Aufwertungsmassnahmen im bestehenden Gerinne) können oftmals im Rahmen des Gewässerunterhalts durchgeführt werden. Obwohl auch für diese Bauarbeiten eine Bewilligung der Fischereiaufsicht und der lokalen Behörde zwingend ist, können Fischer hier viel bewirken. Es besteht die Möglichkeit neue Projekte anzuregen und teilweise auch selber umzu- setzen. Im kleinen Massstab kann mit wenig Aufwand viel bewirkt werden. Aufgrund der grossen Breitenwirkung, leisten auch solch kleine Projekte einen wichtigen Beitrag zur flächendeckenden Gewässeraufwertung. Das gemeinsame Ziel ist, dass unsere Gewässer wieder natürlicher werden. Bei den vielen Tau- senden Gewässerkilometern in schlechtem ökologischen Zustand, ist dies eine Aufgabe für Ge- nerationen. Damit möglichst rasch eine Verbesserung herbei geführt werden kann, braucht es ein gutes Zusammenspiel aller Beteiligter. Nur gemeinsam können die Herausforderungen der Zukunft bewältigt werden. Die Fischern spielen dabei eine wichtige, nicht zu unterschätzende Rolle. HINWEIS! Der wichtigste Verbündete der Fischer ist der zuständige Fischereiaufseher. Er kennt die örtli- chen Gegebenheiten und kann die weiteren, zwingenden Behördenkontakte aufgleisen. Nach Möglichkeit sollte der Fischereiaufseher über jeden Meilenstein informiert werden. Gemeinsame Besprechungen können sicherstellen, dass realitätsnahe Projekte entwickelt werden.

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