Schweizerischer Fischerei-Verband
//// FISCHER SCHAFFEN LEBENSRAUM //// 93 MEILENSTEIN 1 GRUNDLAGEN ERARBEITEN Vorhandene Informationen beschaffen Im ersten Schritt müssen die Grundlagen erarbeitet werden. Je mehr Informationen zum Gewässer und allfällig bereits geplanter Projekte vorhanden sind, desto effizienter kann die eigene Zeit eingesetzt werden. Mit guten Grundlagen kann ein Projekt einfacher geplant, angestossen und dann auch tatsächlich realisiert werden. Bei folgenden kommunalen oder kantonalen Amtsstellen oder Betroffenen können Informa- tionen eingeholt werden: ⊲ Fachstelle Fischerei: Ansprechperson i.R. der zuständige Fischereiaufseher ⊲ Fachstelle Gewässerunterhalt i.R. Tiefbauamt Gemeinde oder Kanton ⊲ Fachstelle Naturschutz ⊲ Fischereipächter (Einzelperson oder Verein) ⊲ Eventuell lokale Umweltschutzvereine und Verbände ⊲ Eventuell Grundeigentümer Je nach Kanton können zusätzliche Anlaufstellen nötig sein (z.B. Schwellenkooperation im Kanton Bern). Als direkter Verbündeter kann oftmals der zuständige Fischereiaufseher wei- terhelfen. Er kennt das Umfeld und allfällig bereits angestrebte Projekte meistens gut. Folgende Informationen sollten abgefragt werden: • Wie setzt sich der Fischbestand des Gewässers zusammen (Arten, Häufigkeit, Alters- struktur)? Fehlen wichtige Arten (z.B. in ehemaligen Seeforellenlaichgewässern)? • Sind bereits Projektvorhaben zur Revitalisierung am Gewässer geplant? • Wenn ja: Projektunterlagen verfügbar? Wer ist verantwortlich, Synergien möglich? • Gab es in der Vergangenheit Projekte, welche umgesetzt oder gescheitert sind? (Erfahrungen daraus können sehr hilfreich sein!) • Wie sieht das Unterhaltskonzept für das Gewässer aus? (Konzept eventuell hinterfragen und verbessern) • Gibt es Untersuchungen und schriftliche Dokumentationen zum Gewässerzustand, allfälliger Defizite oder Verbesserungsmöglichkeiten? • Gibt es zusätzliches Kartenmaterial zum Gewässer (ökologischer Zustand, eventuell Risikoanalysen Hochwasserschutz, etc.)? (In Ergänzung zum GIS, siehe unten) • Wer hat welche Zuständigkeiten/Kompetenzen? • Wer kann bei einem Revitalisierungsprojekt Unterstützung liefern? HINWEIS! Im Einzelfall muss abgeschätzt werden, welche Personen zu welchem Zeitpunkt informiert werden sollen. Es gibt Projekte, bei denen einzelne Personen bereits vorgängig als potenti- elle «Projekterschwernisse» evaluiert werden können. In diesem Fall ist ein gutes zwischen- menschliches Fingerspitzengefühl nötig. Manchmal ist ein besonders frühzeitiges Herange- hen an solche Personen für den Projekterfolg wichtig. Manchmal ist es zielführender zuerst eine breite Allianz für das angestrebte Projekt zu erarbeiten. Es gibt dabei kein Allheilmittel.
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