Page 78 - Reussbote-2010

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Lokalzeitung für unteres Reusstal, Rohrdorferberg und angrenzende Gemeinden AZ 5507 Mellingen 112. Jahrgang Nr. 26 Donnerstag, 1. April 2010

Gedanken zum Osterfest von Pfarrer Adolf Fuchs, Luzern/Mellingen Der Tod hat nicht das letzte Wort!

Eine junge Frau, für die Gott lange Zeit ein Fremdwort war, erzählt von der entscheiden-den österlichen Wende: «Kurz bevor ich ins Ausland gehen wollte, erkrankte und starb meine Mutter, die ich über alles liebte und die mein Leben veränderte. Ich war sehr traurig. Da tröstete mich die Mutter mit den Worten: «Ich gehe doch nicht fort von euch. Ich gehe nur voraus, zu ihm, der mich erwartet…» Diese mütterlichen Abschieds-worte trafen mich so tief und weckten mein Urvertrauen derart stark, dass ich von da an wusste: «Dass es diesen Gott, der bisher nur ihr Gott war, wirklich gibt, auch für mich…»

Wenn ich dieses aktuelle Erleb-nis einer jungen Frau an den Anfang meiner Ostergedan-ken stelle, so deshalb, weil ich damit aufzeigen möchte, dass sich das biblische Osterereignis mit unseren eigenen Erfahrun-gen weitgehend deckt. Die Auferstehung Jesu Christi – der Heimgang zu Gott – ist nicht bloss ein einmaliges Er-eignis aus der Vergangenheit, sondern hat auch mit unserem Leben zu tun.

Was die Jünger Jesu und die sie begleitenden Frauen damals an Ostern erfuhren, erlebte auch die ungläubige Tochter, die ihrer tief gläubigen Mutter beim Abschied von dieser Welt ganz nahe kam und dabei den geheimnisvollen Übergang ins neue Leben wahrnehmen konnte. So wie der Gang zum leeren Grab für die ersten Christen zum Durchblick auf den Auferstandenen wurde und sie zu glaubwürdigen Zeu-gen werden liess, so verwan-delte sich die Todesstunde der Mutter zur Gnadenstunde der Tochter: zu einer österlichen Glaubenserfahrung. So wie damals das Osterereignis aus zweifelnden Menschen Glau-bende machte, so fand die Tochter durch das österliche Erlebnis mit ihrer Mutter zum Glauben an Gott und das ewi-ge Leben in Gott.

Da wo der irdische Teil unseres Lebens endet, wo wir das Le-ben nicht mehr mit unseren Sinnen erfassen können, be-ginnt der Glaube, endet das Wissen. Glaube ist eben mehr als Wissen! Ganz ähnliche Er-fahrungen durfte ich im Pfar-

reidienst und als Klinikseelsor-ger machen. Ich erinnere mich z. B. an eine Frau, die im Ge-gensatz zu ihrem Mann grosse Mühe mit dem Glauben hatte, und die mir nach dem Tod ih-res Gatten wörtlich schrieb: «Sein ruhiger Tod hat mir ge-zeigt, dass doch was dahinter steckt, wenn man sich gotter-geben dem Herrgott überlässt. Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie einmal für mich Zeit hät-ten…»

Wenn ich hie und da Mitmen-schen sagen höre: «Die Bot-schaft hör ich wohl, allein mir fehlt der Glaube!», so wird mir stets bewusst, dass ohne Glau-ben solche österlichen Erfah-rungen gar nicht möglich sind. Deswegen behaupten zu wol-len, dass es keine Auferste-hung gebe, halte ich für über-heblich. Bescheidener drückt ein russisches Sprichwort den mangelnden Glauben und dessen Folgen aus: «Gott exis-tiert nicht! Wenn aber, was Gott verhüten möge, Gott doch existiert?…» Dass der Unglaube keineswegs glückli-cher macht als der Glaube, zeigt sich deutlich in der Aus-sage eines bekannten Schla-gerstars: «Ich glaube nur an mich und meine Fähigkeiten sowie an die Menschen, die ich liebe. Ich fürchte mich vor dem Tod. Ich hoffe, meine Lebens-zeit ist noch lange nicht abge-laufen…»

Die meisten Menschen vernei-nen zwar nicht rundweg die Auferstehung zum ewigen Le-ben, sondern ihr Glaube wird von schwerwiegenden Zwei-feln überschattet. Diese Verun-sicherung war kürzlich auch das Thema eines Fernseh-Ge-sprächs, das der bekannte Fernseh-Moderator Thomas Gottschalk mit dem Schweizer Theologen Hans Küng ge-wünscht hatte. Auf die letzte Frage: «Was ist, wenn ich mich getäuscht haben sollte und am Ende meines Lebens merke: Es kommt doch das grosse Nichts?» Hans Küng gab dar-auf die Antwort, wie ich sie mir auch schon ausgedacht habe: «Dann habe ich meine Lebens-zeit wenigstens sinnvoller und erfüllter verbracht als ohne Glauben…»

Wer sich die Frage stellt «Tod, und was dann?» kann ausser-halb des Glaubens keine sinn-volle und glaubwürdige Ant-wort finden. Dies ist auch die Überzeugung des geschätzten Theologen Gerhard Lohfink in seinem neuen überzeugenden Werk «Der Tod hat nicht das letzte Wort». Er schreibt: «In unserem Tod werden wir Gott endgültig und für immer be-gegnen: Dem Gott unserer Ge-bete, dem Gott unserer Sehn-sucht, unserer Hoffnung und unseres Glaubens.» Wie das sein wird, kann allerdings kein Mensch beschreiben, denn für

das «Reich Gottes» fehlen uns die Worte und die Begriffe, weil es mit den irdischen Di-mensionen von Raum und Zeit nichts mehr zu tun hat. Über Gott und sein Reich kann man nicht reden wie über irgend et-was oder jemanden, sonst wäre er nicht Gott.

Immerhin kann der gläubige Mensch aus den glaubwürdi-gen Verheissungen Christi schliessen, dass die Begeg-nung mit Gott zu einem atem-beraubenden Erlebnis führt, wo uns die grenzenlose Liebe in die beglückende Seligkeit Gottes eintaucht. Es wird zu-dem jener Augenblick sein, wo wir zum ersten Mal erkennen, wer wir wirklich sind. Gott wird nicht über uns «zu Ge-richte sitzen»; nein, es wird ganz anders sein! In der Be-gegnung Gott – Mensch, in der wir das ganze Ausmass der Liebe und Güte Gottes erfah-ren dürfen, werden uns die Augen aufgehen und wir wer-den uns unserer Selbsttäu-schungen, unserer Herzens-härte, unseres Egoismus, unse-rer Lieblosigkeiten bewusst. Es wird schmerzlich sein, zu er-fahren, was wir hätten sein können und was wir in Wirk-lichkeit waren. Gottseidank belässt uns Gott nicht in die-sem unerträglichen Zustand, sondern erlöst uns durch sein grenzenloses Erbarmen von Schuld und Strafe, wenn wir uns seiner Barmherzigkeit würdig erweisen.

Die Osterbotschaft möchte in jedem von uns den Glauben erneuern und stärken, sodass er zu einem umfassenden Sich-Gott-Anvertrauen, ja zum Sich-auf-Gott-Verlassen entfal-tet. Die Osterbotschaft ist eine frohe Botschaft, eine freudige Nachricht, die uns dankbaren Herzens ins dreifache Alleluja einstimmen lässt. Wer sich von ihr leiten lässt, löst sich von den verwirrenden Zweifeln und den unerträglichen Ängs-ten. Er schöpft aus der Kraft der befreienden Hoffnung. Er spürt zutiefst, dass es «doch mehr als dieses geben muss», denn ein Leben wäre zu we-nig, Gott schenkt uns ein zwei-tes: Ein Leben, das unsere in-nerste Sehnsucht zu stillen ver-mag und jenen Menschen Ge-rechtigkeit zuteil werden lässt, auf die sie zur Erdenzeit ver-geblich gehofft hatten.

Der Karfreitag gilt als Todestag Jesu und wird seit dem 2. Jahrhundert als Trauertag begangen. Foto: Archiv

Bauarbeiten Kies-Zilegg

Der Gemeinderat hat die Baubewilli-gungen für die Erschliessung des Gebietes Kies-Zilegg mit den Teilstü-cken Aspstrasse Nord/Süd, Kiesstras-se Nord, Zileggstrasse Süd und Zil-eggstrasse Ost erteilt. Mit dem Bau der Erschliessungsarbeiten soll um-gehend begonnen werden. In der Zwischenzeit hat die zuständige Aus-führungskommission das Baupro-gramm festgelegt. Baustelleninstalla-tion: ab 19. April; Aspstrasse Süd: ab 26. April bis Ende Mai; Kiesstrasse Nord: ab anfangs Juni bis Mitte Juli; Aspstrasse Nord: ab Mitte Juli bis Mitte August; Zileggstrasse Süd/Ost: ab Mitte August bis Ende Oktober. Die direkt betroffenen Anwohner werden vom Gemeinderat und der Bauherr-schaft separat und frühzeitig über die Details wie Zufahrt zur Liegenschaft etc. orientiert. (gk)

Neuer

Sicherheitsdienst

Nachdem im Herbst 2009 die durch den Gemeinderat eingesetzte Sicher-heitsfirma Sisec GmbH, Wollerau, ih-ren Betreib eingestellt hatte, konnte der Gemeinderat der Firma Gisi Com GmbH, Gebenstorf, den Auftrag ertei-len, die öffentlichen Plätze und Ein-richtungen zu bestimmten Zeiten zu kontrollieren. Die Gisi Com wird öffentliche Plätze, unter anderem Schulanlage, Sportplatz Egg, Jugend-raum, regelmässig zu bestimmten Zeiten kontrollieren und Patrouillen durchführen. (gk)

Stetten

Aktuell

Stetten

Stefan Dietemann hat seine Passion für Perkussion zum Beruf gemacht. In Kuba und im Senegal studierte er intensiv das Spiel auf verschiede-nen Instrumenten. Bei einem Tanz-kurs lernte er seine heutige Frau Awa Faye kennen. Zusammen lei-ten die beiden heute in der Wilde-nau eine Musik- und Tanzschule.

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Sport

Zum Glück hat das Team Argovia den NLA-Ligaerhalt schon vor dem letzten Saisonspiel gesichert. Gegen den bereits feststehenden Absteiger Redline Zentralschweiz gabs für die Badminton-Spielgemeinschaft zum Abschluss eine Niederlage.

Seite 9

Oberrohrdorf

Mit einem feierlichen Gottesdienst am Palmsonntag wurde die Veran-staltungsreihe zum 850-Jahr-Jubi-läum der kath. Pfarrei Rohrdorf be-endet, genau ein Jahr nach Eröff-nung des Jubiläumsjahres. Die Bi-lanz des OKs zu den vielen lehrrei-chen und gemeinschaftsfördernden Veranstaltungen fällt durchwegs positiv aus.

Die Letzte

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