Bauen und Modernisieren 2018

D I E Z E I T S C H R I F T P R Ä S E N T I E R T : 2 21 Bauen & Modernisieren 2018 Report Neu gedacht Katja und Flavio Perotto-Kronenberg haben ihr Reihenhaus in Zürich aus den 1920 er-Jahren ihren persönlichen Wünschen angepasst und dabei die Bedürfnisse des Gebäudes mit einbezogen. Text: Britta Limper, Fotos: Hannes Henz ach zwölf Jahren in ihrem Reihen- haus in Zürich war für Katja und Flavio Perotto-Kronenberg die Zeit gekommen, ihr Zuhause umfas- send nach ihren Bedürfnissen umzubauen. «Dank der Jahre, die wir bereits in dem Haus gewohnt hatten, wussten wir genau, was für uns und für das Haus richtig ist», sagen die Bauherren. Das Reihenhaus gehört zu einer Sied- lung, die bis 1928 in Zürich erstellt worden ist. Damals noch am Stadtrand gelegen, be- finden sich die Häuser in der Nähe des Schaffhauserplatzes heute mitten in der Stadt. Und doch konnte sich die Siedlung ihren kleinstädtischen Charakter mit ei- nem hohen Grünanteil bewahren. Schma- le Strassen durchziehen die Häuserzeilen, der Lärm der Stadt ist fast nicht zu hören. Nur noch wenige der insgesamt 98 Wohn- einheiten sind in ihrem ursprünglichen Zu- stand erhalten. Neue Fassadenfarben, Bal- kone und Dachgauben zeugen von der veränderten Lebensweise der Bewohner. «Aus der ursprünglich homogenen, an eine Genossenschaftssiedlung erinnernden Be- bauung ist ein Miteinander von privaten Vorstellungen von gutbürgerlichen Lebens- entwürfen entstanden, eine heileWelt, eine Viertelstunde vom Hauptbahnhof Zürich wie vom Flughafen Kloten entfernt, ohne Durchgangsverkehr und ohne Fluglärm», N sagt Flavio Perotto, der das hier gezeigte Haus nicht nur bewohnt, sondern als Ar- chitekt auch für dessen Umbau verantwort- lich zeichnet. Die Vorbesitzerin des Hau- ses, die Tochter des Erbauers, hatte nur wenige Änderungen wie etwa den Einbau eines kleinenWannenbades imErdgeschoss vornehmen lassen. Auch die heutigen Be- wohner verzichteten zunächst auf grössere Umbaumassnahmen – in dem Wissen, zu einem späteren Zeitpunkt einen umfassen- den Umbau durchzuführen. 1 Vor dem Haupteingang befindet sich eine Holzterrasse. Die Gestal- tung der Fassade inklusive Balkone erfolgte in Absprache mit den Nachbarn. Ein Fenster zur Küche wurde durch eine Fenstertür er- setzt. Die Haustür mit einem ho- hen Glasanteil lässt das Tageslicht in die Tiefe des hangseitig einge- grabenen Untergeschosses dringen. 2 Gemeinsam mit den Nachbarn konnte die Bauherrschaft den Bau von zwei Parkplätzen auf den eigenen Parzellen durchsetzen.

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