Phönix

Gut ausgebildete Brücken- bauer sind die künftigen Gewinner! Viele Industrieunternehmen produzieren Publikationen mit eigenem Per- sonal. Ist dies das Ende der graf ischen Betriebe, oder wie kann ein Pre-Press-Betrieb oder eine Druckerei trotzdem noch Leistungen verkaufen? Unternehmer zum Beispiel aus der Industrie sind täglich in der Zwickmühle. Die Geräte und Software sind vorhan- den – die Mitarbeiter motiviert. Soll man einen Prospekt oder Katalog selber produzieren und «on the job» lernen, oder sollte man ihn auswärts in einen grafischen Betrieb geben, um vielleicht Ter- mine und Qualität einhalten zu können. Verlockend sind auch die Angebote im weiteren Ausland, hier bieten Fir- men mit einer Heerschar von günstigen Arbeitern Leis- tungen zu äusserst interessanten Konditionen an. Peter Jäger, Mitinhaber des Schulungsunternehmens Pre2- Media GmbH in Hombrechtikon, stellt eine Tendenz fest: «Vielfach werden in Unternehmen aus Industrie, Versiche- rung etc. Personen für Aufgaben eingesetzt, denen das Basiswissen fehlt und die Konsequenzen ihres Handelns nicht immer klar ist. Um diesem Umstand gerecht zu wer- den, wird Weiterbildung als Projekt individuell auf die Fir- menbedürfnisse, den Wissensstand des Benutzers und mögliche Zeitfenster ausgelegt. Dabei wird auch analy- siert, welche Arbeiten vernünftigerweise Inhouse oder ex- tern gemacht werden, dies in Abhängigkeit von techni- schen und personellen Möglichkeiten, mit dem Fokus auf Qualität und Wirtschaftlichkeit. Der moderne Mitarbeiter wird zudem zum Brückenbauer zwischen Inhouse-Produkti- on und extern arbeitenden Kunden werden.» Es sind nachvollziehbare Ideen, die auf der Kundenseite in der Industrie entwickelt werden. Mitarbeiter können In- house dank der vorhandenen Infrastruktur wie Computer und Software noch besser ausgelastet werden. Ebenso werden Korrekturläufe bei der Herstellung von Prospekten oder Katalogen beschleunigt – der kostengünstige Digitaldruck für Kleinauflagen mit der Datenanlieferung über das Internet unterstützt den Kunden mit seinem Kon- zept. Ob sich diese Lösung schliesslich zeitlich und finanziell lohnt, muss periodisch nachkalkuliert werden. Neben den inhaltlichen Bedürfnissen sind auch typografi- sche, gestalterische Elemente für die Einhaltung der CI (Corporate Identity) von grosser Wichtigkeit und die Visi- tenkarte eines Unternehmens. Das «gestalterische Auge» kann nicht angelesen werden, es muss gelebt und mit Er- fahrungen verfeinert werden – auch ein Zweitageskurs in Illustrator macht noch keinen Grafiker aus einer kaufmän- nischen Angestellten. Ausbildung und Wissen müssen im ganzen Unter- nehmen optimiert werden Die Qualität eines Unternehmens wird nicht an einzel- nen Personen, sondern an der Gesamtleistung gemessen. Daher muss der Wissensvorsprung gegenüber den Kun- den bereits in der Verkaufsabteilung bei den Sachbear- beitern sichtbar sein. Es ist eine Herausforderung, dem Kunden auf jede Frage die optimale Antwort geben zu können, da in immer kürzeren Abständen neue Techno- logien entwickelt werden. Digitales Publizieren für Tablets, datenbankgestützte Katalogproduktion, Online-Printing oder Remote-Publi- shing und PDF-Formulare sind einige Schlagworte, die bei näherer Betrachtung doch Verständnis benötigen – und die in entsprechenden Kursen erlernt werden müs- sen. Aber auch periodische firmeninterne Workshops unter den Angestellten, bei denen die Mitarbeiter ihren Arbeitsplatz präsentieren und Abläufe erklären, können 12 Juli/August 2013 Anteil der Kursteilnehmer in Bezug auf ihre Branche – überraschend ist der kleine Anteil aus dem grafischen Gewerbe

RkJQdWJsaXNoZXIy NTcyNzM=