Phönix
Japan schon erfolgt) und bei aufwendigere Sortierarbeiten zum Einsatz kommen. Natürlich ist nicht jedermann erfreut, dass Roboter menschliche Arbeit übernehmen, aber jeder weiss, dass künftig zu wenig Betreuungsplätze vorhanden sein wer- den. Es geht hier auch nicht um einen 100-prozentigen Ersatz einer Pflegefachperson, sondern zur Entlastung des Personals. Der persönliche Roboter soll eine sinnvolle Ergänzung sein, er soll keine menschlichen Kontakte ersetzen, sondern die Hilfe und Pflege ergänzen. Die Roboter können Wasser oder Essen bringen, damit hätte das Personal wieder mehr Zeit, um mit den Patienten zu sprechen. Man kann jetzt noch keine Wunder erwarten, dies sind Zukunftsperspektiven – in fünf bis zehn Jahren könnte die Fiktion Wirklichkeit werden. Eine weitere Anwendung ist die Industrierobotik, nicht bei grossen Systemen, sondern im KMU-Bereich mit kleinen Robo- tiksystemen. Auch im Gartenbau sind noch Innovationen mög- lich, hier ist das Ziel: weg vom Rad. Eine Schubkarre mit Rädern ist mühsam durch das Gelände zu bewegen. Einfacher sind da selbst laufende Laufkarren, die das Material selbstständig an einen bestimmten Punkt im Gelände transportieren. Ein Bei- spiel sind die sogenannten Schreitbagger eines Schweizer Bau- maschinenherstellers, die sich computergesteuert im Gelände zurechtfinden und auch im unwegsamen, steilen Gelände wie Laufroboter funktionieren. Ebenfalls in den Alpen gibt es Transportbedürfnisse, um auf 50 cm breiten Wegen 100 kg Material zu transportieren. Hier sind die Geräte eines Tages sicher anzutreffen. Arbeitsplatzabbau Neue Technik schafft zuerst Arbeitsplätze. In bestimmten Be- reichen kann es zum Abbau kommen, aber im Entwicklungs- bereich können sich künftig durch moderne Technologien neue Chancen ergeben. Durch die neuen Technologien wie CAD, 3-D-Drucker, CNC-Maschinen (z.B. computergesteuerte Fräs- maschinen) werden Kleinserien wirtschaftlich produzierbar, die vor Jahren Unmengen an Investitionen notwendig gemacht haben. Die Automation, ergänzt durch die Robotik, wird ganz neue Möglichkeiten erschliessen, die wiederum neue Arbeits- plätze schaffen werden. Die Elemente werden mit kostengünstigen Bauteilen herge- stellt, um das Budget einzuhalten. So wurde mit Holzteilen angefangen; je nach Festigkeitsproblemen wurden die Bautei- le dann gegen bessere Komponenten ausgetauscht. Wenn von Anfang an die besten Materialien verbaut worden wären, so wäre «Jinn» dreimal teurer geworden – und dies kann sich das Kleinunternehmen nicht leisten. Zudem stellt sich auch die Frage, wofür der Humanoide verwendet wird. Da er in dieser Version nicht für Industriebetriebe, sondern nur für Hobbyan- wender und Schulen als Technologieträger für Ausbildungs- zwecke taugt, ist die Anwendung der besten Werkstoffe im Moment noch überflüssig. Roggli sagt: «Zudem finden wir, Holz als ‹romantischer› Baustoff hat auch seine Qualitäten, und wir geniessen es wirklich, mit verschiedenen Materialien arbeiten zu können. Die Vielfalt an Aufgabenstellungen im Robotikbe- reich ermöglicht unserem Vier-Mann-Team auch, unser Know- how, welches wir aus unseren Berufen mitbringen, in diesen Bereichen zu vertiefen.» Anwendungsgebiet Vorwiegend männliche Personen, die eine Affinität zu Soft- wareentwicklung, Mechanik, fürs Bauen, Testen und Verbes- sern haben, bilden die Kundschaft für Robotik-Systeme. Lego bietet mit dem Produkt «Mindstorms» ein ähnliches Produkt an, welches bis 16 Jahre geeignet ist. Es fehlen jedoch An- schlusssysteme. Hobbyanwender suchen Systeme wie «Jinn», auch Schulen benötigen Anschauungsmaterial aus der Robotik, welches dank einfachem Aufbau auch modifiziert oder soft- waremässig erweitert werden kann. Der Einsatz in der Informatik als Programmieren ist ideal. Die Software basiert auf massentauglicher Grundlage wie Android, Java, Eclipse. Da diese teilweise als Open Source verfügbar sind, muss eine Schule nicht Tausende von Franken investieren. So kann die gewünschte Software aus dem Internet herunter- geladen werden, und nach der Installation können beliebige Erweiterungen für «Jinn» entwickelt werden. Künftig wird die aktuelle Version des Humanoiden «Jinn» als persönlicher Assistent einsetzbar sein. Er könnte etwa in der Krankenbetreuung, Ausbildung (zum Beispiel für Zahnärzte in Spiel-Robotik von Lego November 2013 15 Humanoide sind heute schon in Japan zu Schu- lungszwecken im Dentalbereich im Einsatz
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