Phönix

günstige «Filme» herzustellen. Aber nicht jeder, der eine Digital­kamera bedienen kann, weiss, wie man eine Geschichte erzählt, und nicht jeder, der mit Word umgehen kann, ist ein grosser Schriftsteller. Es wird eine Herausforderung sein, den Auftraggebern zu zeigen, dass es sich lohnt, nicht einfach ir- gendein «Bewegtbild» zu produzieren, sondern in gut gestal- tete und wirksame Filme zu investieren und entsprechende Budgets bereitzustellen. Wie ist die aktuelle Stimmungslage unter den Schweizer Auftragsfilmern? Ich würde das mal als einen Zustand zwischen Faszination und Verunsicherung bezeichnen. Einerseits ist es faszinierend, wie sich die Möglichkeiten zur Realisation eines guten Filmes ste- tig weiterentwickeln; das macht Spass. Interessant sind auch die Möglichkeiten, die Film und Bewegtbild in Zukunft im Netz haben werden. Andererseits sind die Erosion von klaren Struk- turen und Prozessen, das Verschwinden von verbindlichen Standards auf allen Ebenen ein Problem, welches einige Pro- duzenten beschäftigen dürfte. Die laufende Entwicklung wird zu einer Neudefinition unseres Berufsstandes führen. Welche Stilmittel sind momentan beim Auftragsfilm im Trend? Früher gab es klarere Tendenzen. Eine neue, überraschende Technologie, eine neue gestalterische Möglichkeit, welche im Vorjahr in internationalen Spielfilmen und Wettbewerben auf- Das LowCost-Video basiert auf einer PowerPoint- oder Screen- Capturing-Präsentation, die inklusive Begleitton in einem Videoformat abgespeichert wird. Die nächste Qualitätsstufe erklimmt man durch Aufnahmen mit einer Digitalkamera, die zum Beispiel das Zusammenbauen eines Bauteils zeigt, inklu- sive Ton des Sprechers. Soll ein Video auch die Firmenziele wie Qualität, Sicherheit, Innovation transportieren, empfiehlt es sich, professionelle Videoanbieter beizuziehen. Die Verteilung auf CD-ROM, DVD war gestern – heute werden Videos im Internet über Videoplattformen wie YouTube, Vimeo etc. oder soziale Netzwerke wie Facebook oder Google+ veröffentlicht. Hiermit ist es auch möglich, neue Kunden zu gewinnen, die über Suchmaschinen auf das Produkt aufmerk- sam werden. Wie sieht eine professionelle Videoproduktionsfirma die Entwicklung. Ein Interview mit Peter Beck. Welche Dienstleistungen bieten Beck & Friends seinen Kunden? Beck & Friends realisieren anspruchsvolle Filme und multi­ mediale Tools für namhafte Kunden im In- und Ausland. Zu den Kernkompetenzen gehören Unternehmens- und Produkt- filme, Kino- und TV-Werbespots sowie die Konzeption und Ent- wicklung von Digital Content und interaktiven Richmedia- Programmen. Wie entwickelt sich die kommerzielle Filmbranche? Unsere Branche erfährt im Moment einen tiefgreifenden Wan- del. Durch die Entwicklung der technischen Möglichkeiten kann heute fast jedermann bewegte Bilder aufnehmen, schnei- den und vertonen. Und so beginnt heute bald jeder zweite Schüler, Hauswart, Grafiker oder Filmstudent, gegen Geld Im Internet sind über 50 Video-Sharing- Plattformen mit unterschiedlichem Bekanntheitsgrad verfügbar Peter Beck • Creative Director/Produzent bei Beck & Friends, www.beckandfriends.ch • Präsident Swissfilm Association • Vorstandsmitglied der Schweizer Filmakademie • Jurymitglied beim Edi, dem Schweizer Auftrags- und Werbefilmpreis • Jurymitglied bei Cannes Corporate • Jurymitglied beim Europäischen Wirtschaftsfilmpreis Februar 2014   15

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