Phönix

Diese Frage kann nur in einem klärenden Verkaufsgespräch beantwortet werden. Wenn der Kunde dafür explizit keinen Archivbeitrag zahlt, der im Verhältnis zum verwendeten Spei- cherplatz und anderen Werten steht, kann darauf verzichtet werden. Viele Druckereien hoffen, dass durch die Datenverwal- tung in der Druckerei auch eine gewisse Kundenbindung be- stehen bleibt – die Praxis zeigt aber, dass heutzutage Drucke- reien austauschbar sind, sofern nicht gute persönliche Kontak- te vorhanden sind oder spezielle Dienstleistungen geboten werden. Der Druckauftrag kann heute innert Minuten über das Internet aufgegeben werden – das Druckergebnis wird in eini- gen Tagen über siebenhundert Kilometer direkt vor die Haus- türe geliefert. Diese immer wechselnde dezentrale Druckvergabe hat für den Endkunden den Nachteil, dass er keinen eigentlichen zentralen Ansprechpartner (einen Drucklieferanten) hat. Zudem sind die länderübergreifend agierenden Internetdrucker kaum interes- siert, webbasierte Archivlösungen für Kunden bereitzustellen – das Kerngeschäft bleibt das Bedrucken von Papier, das im Idealfall säure- und holzfrei sein sollte. Auch ökologisch ori- entierte Kunden werden den lokalen Unternehmen den Vor- rang geben. Das HSM-Archivierungskonzept für grössere Unternehmen Archivlösungen in grösseren Betrieben basieren auf einem HSM-Konzept. Das hierarchische Speichermanagement (HSM) besteht aus verschiedenen Speichermedien, die sich bezüglich Zugriffszeiten und Kosten pro Gygabyte unterscheiden. Datei- en, auf die längere Zeit nicht zugegriffen wird, werden auf günstigere und langsamere Medien ausgelagert. Sobald jemand die weiterhin sichtbaren Dateien anwählt, werden die Daten ab dem Bandlaufwerk eingelesen. Dies dauert dann anstelle von einer Sekunde über ein bis zwei Minuten, da die Positio- nierzeit auf dem Band den ganzen Vorgang verlangsamt. Archivierung von Kundendaten als Mehrnutzen und Zusatzdienstleistung Weil die DVD oder CD aus Kapazitäts- und Handlinggründen nur für kleinste Unternehmen von Nutzen sein kann, bieten sich Das CCITT (Comité Consultatif International Télégraphique et Téléphonique) war die Organisation, die den standardisierten Zeichensatz verfasste. Durch die Entwicklung des Computers begann die Umsetzung der binären Zeichencodierung in Bit- Folgen. Die Bit-Folgen wurden darstellbaren Zeichen zugeordnet, dafür mussten Übersetzungstabellen, sogenannte Zeichensätze, englisch Charsets, festgelegt werden. 1963 wurde die erste 7-Bit-Version des ASCII-Codes definiert, um eine Standardisie- rung der Zeichencodierung zu erhalten. IBM hatte an der De- finition mitgearbeitet und führte trotzdem 1964 einen eigenen 8-Bit-Zeichencode ein. Beide ACSII-Codes werden heute noch in der Computertechnik verwendet. Das Unicode Consortium präsentierte 1991 die Erstfassung des Standards, dessen Ziel eine einheitliche Codeform für alle Spra- chen war. Somit arbeitet heutzutage jede Person mit ihrem länderspezi- fischen Charakter-Set, welches beim Umschalten vom schwei- zerischen Französisch auf amerikanisches Englisch eine andere Zeichentabelle präsentiert. So fehlen beim amerikani- schen Englisch zum Beispiel alle Umlaute. Die früheren Medien wie Papyrus, Tontafeln usw. waren von Auge lesbare Informationen. Mit dem Nachteil, dass die Infor- mationsdichte und die Lesegeschwindigkeit entsprechend tief waren, dafür waren keine zusätzlichen Geräte zur Nutzung notwendig. Archivierung in der KMU-Druckerei Unter «elektronischer Archivierung» versteht man die unver- änderbare, langzeitige Aufbewahrung elektronischer Informa- tionen, die jederzeit wieder eingelesen und genutzt werden können. Dies kann bei Nachdruck von Büchern oder Datenlie- ferung an andere Lieferanten ein Kundenbedürfnis sein. Beob- achten wir die sich fortlaufend verändernden Technologien, die immer neueren Betriebsysteme oder neue Layout-Software- Versionen bei QuarkXPress oder Adobe InDesign, die geänder- ten Formate und Standards, so ist dies eine enorme Herausfor- derung für die Archivverantwortlichen. Es stellt sich berechtigterweise die Frage: «Muss ich die Kun- dendaten archivieren?» Die Entwicklung ging in den letzten hundert Jahren rasant vorwärts 16  März 2014

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