Phönix

Auf einem Bandarchiv ohne HSM ist eine Back-up-Software notwendig, um nach Daten zu suchen – dies setzt Sicherheit in der Handhabung der Software voraus. Die Archivsoftware präsentiert dem Anwender den Dateipfad inklusive Bandnum- mer, die auf der Barcodeetikette aufgedruckt ist. Mit dem rich- tigen Band kann automatisch die Datei gesucht und zum ge- wünschten Zielort kopiert werden. Der effektive Zeitaufwand ist abhängig davon, wie schnell die Datenbänder aus dem Tre- sor geholt und gelesen werden – mit zehn Minuten darf durch- aus gerechnet werden. Das Disk-Archiv ist im Zugriff dank dem Direktzugriff auf die Datenstruktur sehr schnell. Die Katalogisierungssoftware kann innert Sekunden nach den gewünschten Daten suchen und mit Vorschau anzeigen. Somit wird der Benutzer die Möglichkeit Dateinamen auch andere Informationen wie Metadaten oder Vorschaubilder einliest. Daten auslagern ist gut – aber wie findet man die Nadel im Heuhaufen wieder? Aus dem Leben, aus dem Sinn – das wäre schön. Irgendwann nach acht Jahren ruft ein Kunde an und fragt nach, ob wir eventuell noch die Text- und Bilddaten eines hundertseitigen Kataloges haben. Er würde gerne den Katalog aktualisieren und neu drucken lassen. Je nach Archivkonzept sind wir nun ver- schieden schnell im Auffinden der Daten. Sind die Daten auf einem HSM-Archivierungssystem gespei- chert, so kann der Benutzer einfach nach dem Auftrag suchen und die gefundenen Daten anklicken. Die Daten werden im Moment noch als «Aliases oder Verknüpfungen» dargestellt, die momentan auf die ausgelagerten Daten auf dem Band ver- weisen. Innert Minuten werden die Daten auf dem richtigen Band an der richtigen Position gefunden und auf den Server zurückkopiert. Effektiver Zeitaufwand: weniger als fünf Minu- ten. Auf dem Produktionsserver können wir einfach den Kunden- namen, den Katalognamen, den Auftragsnamen etc. am Ar- beitsplatzrechner oder im Webbrowser eingeben, die Suche startet und zeigt uns nach wenigen Sekunden die Vorschaubil- der des Kataloges oder die Dateien an. Nun kann entschieden werden, ob die Daten mit einem QuickShare-Weblink per Mail an den Kunden gesendet werden und dieser dann selbstständig seine Daten runterlädt oder ob wir die Daten im Produktions- server sofort für die Auftragsbearbeitung nutzen wollen. Effek- tiver Zeitaufwand: weniger als zwei Minuten. Stosssichere RDX-Wechselfestplatten, umschaltbar auf «nur Lesen» Archivcheckliste: • Archivdaten mindestens auf zwei Medien speichern • Definition der zu archivierenden Daten mit Kunde, Treuhänder etc. • Definition der verwendeten Archiv-File-Formate, z.B. PDF/A für Langzeitarchivierung • Migration auf neuere Datenträger beachten, bevor die Technologie nicht mehr funktionsfähig ist • Datenmigration auf neue Softwareversionen, bevor es keinen Updatepfad mehr gibt, Metadaten auch übernehmen • Lagerung der Medien beachten (Temperatur, Luftfeuchtigkeit, liegend/stehend, dezentrale Lagerung etc.) • Um eine verlässliche, Originaldatei zu überliefern, darf die Archivdatei nicht manipulierbar sein, z.B. Medien mit reinen Lesezugriffen verwenden. Glossar: Virtuelle Library: Eine Virtual-Tape-Library (VTL) ist ein Speicher auf Basis von mehreren Disks, der eine Tape-Library emuliert. ISCSI: iSCSI (Internet Small Computer System Interface) ist ein Verfahren, welches die Nutzung des SCSI-Protokolls über TCP ermöglicht. Zur Implementierung von iSCSI wird praktisch ausschliesslich Ethernet eingesetzt. LTO: Linear Tape Open, kurz LTO, ist eine Spezifikation für ½-Zoll-Magnetbänder und die entsprechenden Bandlaufwerke. QuickShare: Ein «QuickShare» von Helios ist ein kurzer URL, mit dem sich eine Auswahl von Dateien auf dem Helios- WebShare-Server für angemeldete Benutzer freigeben lässt, ohne dass diese als neue Benutzer oder Sharepoints angelegt werden müssen. HSM: Hierarchisches Speichermanagement, z.B. Tivoli Storage Manager HSM von IBM für Windows. 18  März 2014

RkJQdWJsaXNoZXIy NTcyNzM=