Phönix

12 April 2013 te aber keine Chance, «Sicherit» zu sehen. Einige Milli- meter gross, war es von Auge nicht sichtbar. Die digitale Überraschung ist perfekt, wenn man heute in jedem Webbrowser – optimiert auch auf iPad – auf Erkundungstour in den zoombaren, digitalen Minera- lienbildern gehen kann. Dies ist möglich dank Raini Sicher, dem Sohn von Valentin. Die Digitalfotografie, auch im Makrobereich mit Mikroskop, ist eine der Kernkompetenzen von Raini Sicher und seinem Unternehmen www.teammedia.ch . In seinem digitalen Museumsprojekt, www.minerals.ch, wurden die Grenzen des fotografisch Machbaren oft erreicht – zur Freude der Besucher, die eine bisher nicht gekannte Detailgenauig- keit in den Bildern erkennen können. einem Bar-Code oder QR-Code versehen, können die Daten mit einem Scanner eingelesen werden. Die Objekte müssen zudem in der richtigen Perspektivenansicht foto- grafiert, freigestellt und im richtigen Format in die Datenbank eingeflegt werden. Danach werden die Objekte wieder verpackt und zurück an den Kunden ge- liefert. Das tönt einfach, aber wie behalten Sie den Überblick über den Objektstatus: Objekteingang, digita- lisiert, freigestellt, in Layout positioniert, diverse Kun- den-GzD für Bild und Objekttext, Freigabe, Objektver- sand an Kunde … Dank zentraler Datenverwaltung kann diese Mammut- aufgabe heute von jedem exakt arbeitenden Mitarbeiter gelöst werden. Soweit so gut, technisch ist alles ein- wandfrei, aber wie bringen Sie alle Informationen spie- lerisch und innovativ zum Kunden? Hier muss ein Umdenken geschehen, will man eine gewisse Kun- denbindung erhalten und nicht nur dem Interessenten Datenberge im Internet präsentieren. Beispiel für die «digitale Überraschung» In Gurtnellen wohnt Valentin Sicher, er begann vor fünf- zig Jahren im Binntal nach Mineralien zu suchen. Noch heute findet man dort seltene Arten. Ein Mineral ist sogar nach ihm benannt, es heisst «Sicherit». Wenn der 88-jährige Mann aus dem Kanton Uri von sei- nen nächtlichen Streifzügen in den Bergen erzählt, be- ginnen seine Augen zu leuchten. «Damit mich niemand sah und mir womöglich zuvorkommen konnte, ging ich in der Nacht auf Kristallsuche», sagt der ehemalige Bau- unternehmer. Dabei gerät der rüstige Rentner in einen solchen Erzähleifer, dass sogar seine Brissago erlischt, weil er vergessen hat, daran zu ziehen. Valentin Sicher überraschte mich, als er mir einen Stein in die Hand gab, so gross wie eine Kartoffel, und sagte, hier in diesem Stein sei «Sicherit» – wohlwissend, dass dieses Mineral erst sieben Mal gefunden wurde. Ich hat- Valentin Sicher mit seinem Mikroskop und der integrierten Nikon-Kamera Die gesamte Ausstellung ist digitalisiert

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