teammedia-Verlag, Leseproben
161 soviel wie ein 3er-BMW. Mit diesen Dimensionen hat Solar Im pulse mit der Immatrikulation HB-SIA bisher unbekannte und unerforschte Eigenschaften. Deshalb reiste für den ersten klei nen Hüpfer des Flugzeugs der deutsche Testpilot Markus Scher del nach Dübendorf. Am 3. Dezember 2009 war es soweit, auf dem Flugplatz Dübendorf wurde erneut Geschichte geschrieben. Aviatikfans drängten sich am Zaun des Platzes und harrten in der Winter sonne aus, um das riesige Gerät abheben zu sehen. Auf dem Programm standen an diesem Tag im Grunde Tests mit grösse rer Geschwindigkeit auf der Rollbahn. Gemeint waren damit rund 45 Stundenkilometer, gerade genug, um das Flugzeug einen Meter hoch in die Luft zu hieven und 350 Meter weit zu tragen – Flugeigenschaften die sonst eher Segelflugzeugen eigen sind. Möglich machen dies die riesigen Flügel, die für den nötigen Auftrieb sorgen. Das Gastspiel von HB-SIA in Düben dorf war mit diesem ersten Hüpfer beendet, kurz darauf wur de das Flugzeug in Kisten verladen und auf den Militärflugplatz Payerne gebracht, wo es dann erstmals richtig Höhe erklomm. Nach ihrer USA-Tournee im Jahr 2013 wurde die HB-SIA zerlegt und mit einer Boeing 747-400 zurück nach Dübendorf gebracht. Der Nachfolger fliegt bereits Gleichzeitig tüftelten die Ingenieure um die beiden Piloten Borschberg und Piccard am zweiten Flugzeug, das für die Weltumrundung vorgesehen ist – die HB-SIB. Die Maschine schlägt sogar die Rekordmasse des ersten Prototypen. 17‘200 Solarzellen sind auf den Flügeln befestigt und sollen auch nachts Energie in die Batterien der vier Treibwerke speisen. Das hochmoderne Glascockpit ist nur für einen Mann konzipiert und lässt wohl jedes Pilotenherz höher schlagen. In puncto Komfort ist es aber dürftig ausgestattet. Es ist 3,8 Quadratmeter gross und so eingerichtet, dass der Pilot darin eine Woche verbringen kann – eine Heizung gibt es nicht. Um in den langen Etappen möglichst ohne Schlaf auszukom men, haben die beiden Piloten bereits viele Tage im Simula tor verbracht, ohne ein Auge zu schliessen. Auch die HB-SIB hat mittlerweile ihren Jungfernflug erfolgreich absolviert. Am 2. Juni 2014 hob die Maschine um 5.37 Uhr vor Dutzenden von Schaulustigen vom Flugplatz Payerne ab. Léa Wertheimer
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